DIN EN 45545-2 - „Anforderungen an das Brandverhalten“

Die DIN EN 45545-2 definiert die „Anforderungen an das Brandverhalten“ von Materialien, Werkstoffen und Komponenten, die in Schienenfahrzeugen eingesetzt werden. Je nach Gefährdungsstufe sind Prüfmethoden, -bedingungen und Anforderungen an das Brandverhalten definiert.

Ein wesentliches Ziel der DIN EN 45545 ist es die Gefahren für Fahrgäste und Personal im Falle eines Zugbrandes zu reduzieren, damit die Passagiere sich mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne fremde Hilfe in Sicherheit bringen können. 

Die Anforderungen, die dabei an die Werkstoffe und Komponenten gestellt werden, sind abhängig von:

  • der Zusammensetzung der Werkstoffe und Komponenten,
  •  der Anwendungsumgebung (Betriebsklasse und Bauartklasse), 
  •  dem Einbauort (z. B. Abstand zu einer Komponente),
  •  dem Einsatzort (Innen- oder Außenbereich),
  •  der exponierten Fläche, der brennbaren Masse und der Dicke sowie
  •  der Anwendung (z. B. Mobiliar).
 

Kurzbeschreibung des Prüfverfahrensnach DIN EN ISO 9239-1

Die Probe wird in horizontaler Lage unter einen gasbeheizten Strahler gebracht, der um 30° gegen die Horizontale geneigt ist; sie wird dort einem definierten Wärmestrom ausgesetzt. Eine Zündflamme wird mit dem heißen Ende der Probe in Berührung gebracht. Nach der Entzündung wird jede sich bildende Flammenfront festgestellt und die horizontale Ausbreitung der Flammenfront entlang der Probenlänge als Zeit registriert, die die Flammenfront braucht um sich über die festgesetzte Entfernung auszubreiten. Gleichzeitig wird die Rauchentwicklung über die Lichtschwächung im Abzugsschacht während der Prüfung aufgezeichnet. Besondere Beobachtungen wie Aufflackern, Schmelzen, Blasenbildung, Dauer und Ort des Glimmens nach Verlöschen der Flammen, Durchbrennen der Trägerplatte usw. werden notiert.

Die Klassifizierung erfolgt in 3 Gefährdungsstufen:

HL1 - kritischer Wärmestrom (kW/m²) -> 4,5
HL2 - kritischer Wärmestrom (kW/m²) -> 6,0
HL3 - kritischer Wärmestrom (kW/m²) -> 8,0