Fragen & Antworten zu Möbeln in B1-Bereichen
Nach einer Brandschau der Feuerwehr und der darauffolgenden Brandschutzauflage für Möbel in Fluchtwegen stellt sich oft die Frage, welches Möbel darf ich in einem Flucht- oder Rettungsweg überhaupt aufstellen. Oft erreichen uns dann Anfragen nach „B1-Möbeln“ oder Möbeln mit B1 Eigenschaften.
Aber kann es denn Möbel nach B1 geben ? Nein ! Diese kann es definitiv nicht geben, da „B1“ eine Klassifizierung der Materialprüfnorm DIN 4102 für einzelne Baustoffe ist und für die Eigenschaft „schwer entflammbar“ steht, Möbel bestehen aber immer aus mehreren Materialien. Dies schließt zwar nicht aus, dass die Einzelmaterialien des Möbels wie z.B. der Bezugsstoff, der Polsterschaum, der Lack auf Holzoberflächen oder das Gestell eine Zertifizierung B1 nach DIN 4102 haben können. Zur Bewertung des Brandverhaltens von Möbeln sollte aber immer der gesamte Materialverbund als ganzes betrachtet werden.
Für Polstermöbel wird üblicherweise die DIN 66084 zur Bewertung des Brandverhaltens von Polsterverbünden herangezogen.
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Theoretisch schon. In der Praxis reicht dies aber oft nicht aus. Weiter oben wurde schon ausgeführt, dass es keine B1 Möbel gibt und dass Möbel hinsichtlich des Brandverhaltens immer im gesamten Materialverbund beurteilt und zertifiziert werden sollten. Selbst, wenn alle Einzelkomponenten schwer entflammbar sind, können diese untereinander dennoch untereinander unerwünschte Wechselwirkungen entwickeln. Dies trifft vor allem dann zu, wenn schwer entflammbare Materialien (wie z.B. der Bezugsstoff) mit normal entzündlichen Stoffen (z.B. Polsterschaum) kombiniert werden.
Es ist eine gefährlicher Trugschluss, anzunehmen, wenn ein Möbel einen schwer entflammbaren Bezugsstoff hat, dass das ganze Möbel damit schwer entflammbar ist. Es ist deshalb immer ratsam, den Materialverbund als ganzes zu testen und zu zertifizieren. Ein gängiges Testverfahren ist z.B. der Papierkissentest nach DIN 54341 (der Link führt zu einem Video über den Ablauf dieses Tests). Ein Bestehen dieses Testes zieht die höchstmögliche Brandschutzzertifizierung des Polsterverbundes P-a nach DIN 66084 nach sich und ist in Deutschland mittlerweile gängige Praxis bei der Möblierung von brandlastsensiblen Bereichen, wie z.B. Flucht- und Rettungswegen.
Antwort teilenDies kann man uneingeschränkt mit JA beantworten, da das Möbel nicht brennt und somit keine Brandlast darstellt. Allerdings ist man bei der Materialauswahl für solche Möbel stark eingeschränkt. Hier kommt dann nur Stein/Beton, Metall oder Glas in Frage. Und auf den Komfort eines Polstermöbels muss man dann auch verzichten.
Tatsächlich kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass die Feuerwehr oder die Brandschutzbehörde für kritische Gebäudebereiche nur solche Möbel zulassen. Dies kann z.B. sein, wenn es nur einen einzigen Flucht- und Rettungsweg gibt oder dieser selbst eine Brandlast darstellt (z.B. eine Holztreppe und Holzvertäfelung der Wände in einer alten Villa). Dann geht es nicht anders.
Oft ist es aber so, dass ein Verantwortlicher aus Sorge, etwas falsch zu machen, nicht brennbare Möbel bei uns anfragt. Nachfragen unsererseits ergeben dann oft, dass auch Polstermöbel mit einem nach DIN 66084 P-a zertifiziertem Polsterverbund in dem Bereich als sog. Geduldete Brandlast zulässig wären.
Dies hängt vor allem von der Anzahl und den Eigenschaften der vorhandenen Flucht- und Rettungswege ab.
Wichtige Entscheidungshilfen kann hier die Empfehlung zur Risikoeinschätzungen von Brandlasten in Rettungswegen (2014-5) (Link zum PDF-Download) des Deutschen Feuerwehr Verbandes im AGBF Bund liefern. Im Zweifelsfall ist eine konkrete Nachfrage bei der regionalen Brandschutzbehörde oder der Feuerwehr oft sinnvoll.
Antwort teilenGrundsätzlich darf ein solches Möbel im Brandfall den Brand nicht beschleunigen, vergrößern oder durch starke Rauchentwicklung das Passieren eines Fluchtweges verhindern. Weiterhin müssen die Möbel so beschaffen sein, dass sie im Panikfall die Flucht- und Rettungswege nicht blockieren. Mitunter enthält das Brandschutzkonzept dann die Auflage, dass die eingesetzten Möbel fest mit dem Fußboden oder der Wand verbunden werden müssen.
Material- oder Materialverbunds Testverfahren sind so ausgelegt, dass die getesteten Materialien sich schwer entzünden, nicht selbstständig weiterbrennen und nach einer vorgegebenen Zeit von selbst verlöschen und möglichst wenig Rauch entwickeln.
Dies ist deshalb so wichtig, da die meisten Todesfälle bei Bränden auf Rauchvergiftungen und wesentlich weniger auf direkte Flammeneinwirkung zurück gehen. Die Materialien unserer Brandschutzmöbel sind so ausgerüstet, dass sie die Anforderungen der relevanten Testverfahren erfüllen und die notwendigen Zertifizierungen erreichen. Zu jedem unserer Möbel stellen wir Ihnen auf Anfrage die entsprechenden Zertifikate zur Verfügung. In diesen Zertifikaten sind in der Regel auch die Testberichte mit Bildern enthalten, die es ermöglichen, den durchgeführten Test nachvollziehen zu können.
Siehe auch die Frage in den FAQs zu den geltenden Testverfahren in Deutschland.
Antwort teilenIn Deutschland gibt es eine Reihe von Testverfahren für das Brandverhalten von Möbeln. Bei Polstermöbeln ist die „kritische Masse" das Polster mit seinen Bestandteilen Polsterträger, Polsterschaum und Bezugsstoff. Relevant sind hier im wesentlichen 3 Testverfahren, welche auf Polstermöbel und/oder auf seine Materialkomponenten anwendbar sind.
Norm DIN 1021 – 1: » Zigarettentest –kleinste Brandlast, Test Einzelmaterial und Polsterverbund
Norm DIN 1021 – 2: » Streichholztest – zweitkleinste Brandlast, Test Einzelmaterial und Polsterverbund
Test nach DIN 54341: » Papierkissentest – Prüfung nur als Polsterverbund
Zur Beurteilung des Brandverhaltens von Polstermöbeln wird immer der Polsterverbund nach den vorgenannten Verfahren geprüft und zertifiziert.
Das Bestehen der Testverfahren führt zu einer Klassifizierung nach DIN 66084 wie folgt:
- Zigarettentest nach DIN 1021-1 → Klasse P-c = geringste Anforderung
- Streichholztest nach DIN 1021-2 → Klasse P-b = mittlere Anforderung
- Papierkissentes nach DIN 54341 → Klasse P-a = höchste Anforderung
Möbel, die den „Papierkissentest“ nach DIN 54341 erfolgreich bestanden haben, weisen ähnliche Brandeigenschaften auf, wie Baustoffe, die nach DIN 4102 als „schwer entflammbar“ (B1) klassifiziert sind. Diese Möbel und sind für den Einsatz in „B1-Bereichen“ nach Ansicht von Brandschutzexperten grundsätzlich geeignet.
Europaweit anerkannt ist darüber hinaus der Brandtest nach British Standard BS 5852 Crib 5, nach dem vor allem Polsterschäume getestet werden.
Hier handelt es sich um den sog. Holzstapeltest, welcher ähnlich anspruchsvoll wie der Papierkissentest ist. (siehe Video)
EU weit unterliegen die deutschen Brandschutztests der Harmonisierung mit europäischen Recht. So hat die DIN 4102 ihre Entsprechung beispielsweise in der EN 13501 Teil 1 und 2 oder die DIN 1021 wird zur DIN EN 1021.
Abschließend muss leider angemerkt werden, dass es im Bereich des Brandschutzes für Möbel in Gefahrenbereichen wie Flucht- und Rettungswege in Deutschland keine anwendungssicheren allgemeingültigen einheitlichen Regelungen gibt und die Brandschutzanforderungen für Möbel mitunter von Objekt zu Objekt, von Kommune zu Kommune bzw. Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein können und oft der konkreten Einschätzung und Festlegung durch die örtliche Brandschutzbehörde bedürfen.
Es ist also immer ratsam, vor der konkreten Bestellung von Brandschutzmöbeln, die Einschätzung oder Freigabe der zuständigen Brandschutzbehörde einzuholen. Dies geht am besten mit einem Angebot von uns, welches genau die Zertifizierungen der Möbel beschreibt und von uns i.d.R. mit den entsprechenden Zertifikaten herausgegeben wird.
Antwort teilenWie auf unserer Website mitgeteilt, sind die genannten Preise UVPs, also Listenpreise der Hersteller ohne Rabatt. Diese kommen nur zum Tragen, wenn es um den Kauf von 1 Stück Möbel geht. Bei einem höheren Bedarf kalkulieren wir Ihnen gern ein passendes budgetgerechtes, günstigeres Angebot.
Wir empfehlen Ihnen dafür folgendes Vorgehen:
Zunächst können Sie anhand unserer Produktübersichten das für Sie passende Möbelsystem nach optischen und/oder auch budgetären Gesichtspunkten auswählen. Wenn Sie in das Einzelprodukt hineingehen (z.B. Sessel aus Serie XYZ), können Sie dort das Möbel von der Gestellart-/farbe sowie von den Bezügen her konfigurieren und sehen sofort, wie das gewünschte Möbel aussieht. Danach legen Sie das fertig konfigurierte Möbel mit der gewünschten Stückzahl in den Warenkorb.
Wenn alles fertig konfiguriert im Warenkorb liegt, können Sie diesen mit uns teilen. Drücken Sie dafür im Warenkorb unter dem blauen Button KASSE auf die Funktion „Warenkorb teilen“. Damit wird ein Link generiert, den Sie uns dann per Mail mit der Bitte um ein Angebot schicken können. Gern an die Mailadresse info@schwer-entflammbare-moebel.de. Die Funktion „Angebot einholen“ funktioniert ähnlich.
Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass wir Ihren Warenkorb mit den konfigurierten Ausführungen direkt in unser Angebotstool laden können und Ihnen schneller das gewünschte Angebot erstellen können, ohne unnötig rückfragen zu müssen.
Mit unserem Angebot erhalten Sie auch die einschlägigen Zertifikate um ggf. die Freigabe der gewünschten Möbel bei der Brandschutzbehörde/Feuerwehr einzuholen.
Wenn Sie bei der Wahl der passenden Bezugsfarbe nicht sicher sind, senden wir Ihnen auf Anforderung leihweise Original Musterkarten der Stoff-Hersteller zu.
Antwort teilenNachdem Sie uns über den Onlineshop oder auf ein Angebot hin den Auftrag erteilt und die Zahlungsmodalitäten geklärt sind, geht der Auftrag bei uns in die Bearbeitung. Wir bestellen die Möbel in der gewünschte Ausführung bei unseren Lieferanten und erteilen Ihnen eine Auftragsbestätigung. Bei einer Shopbestellung gilt die Bestellbestätigung als AB (Auftragsbestätigung). Senden Sie uns eine Bestellung ausserhalb des Shopsystems erhalten Sie eine separate AB mit dem voraussichtlichen Liefertermin, nachdem uns die AB unseres Lieferanten vorliegt. Dies kann durchaus einige Tage nach Bestellung dauern.
Kurz vor Auslieferung erhalten Sie von uns eine Avisierung des Liefertages. Bei bestimmten Modellen ruft Sie nochmals die ausliefernde Spedition an, um den konkreten Liefertag und ggf. ein Zeitfenster mit Ihnen zu vereinbaren.
Nach Warenlieferung bzw. Montage im Fullservice erhalten Sie unsere Rechnung mit dem vereinbarten Zahlungsziel. Mit Begleichung der Rechnung ist der Vorgang abgeschlossen.
Die Standardlieferung unserer Brandschutzmöbel erfolgt per Spedition frei Bordstein. In dem Fall übernehmen Sie den Eintransport, die Montage/Aufstellung und die Entsorgung des Verpackungsmaterials.
Beauftragen Sie bei uns den Zusatzservice „Fullservice“, übernehmen wir oder ein beauftragter Montagedienstleister den Transport, Montage/Aufstellen frei Verwendungsstelle und die Mitnahme/Entsorgung des Verpackungsmaterials. Dieser Service steht in unseren Angeboten unter dem Gesamtpreis, sofern wir diesen Service in Ihrer Region anbieten können. Diesen können Sie als zusätzliche Option buchen oder bei direkten Shopbestellungen bei uns konkret anfragen.
Antwort teilenAntwort: In unserer Übersicht "Die Stoffe im Vergleich" finden Sie die grundlegendsten Pflegehinweise zu den verschiedenen Bezugsstoffen als Download. Auf Anfrage senden wir Ihnen die ausführlichen Pflege- und Desinfektionsmittelempfehlungen als PDF Datei.
Bitte beachten Sie unbedingt diese Anweisungen, da bei Schäden durch Verwendung von nicht zulässigen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln unsere Gewährleistung erlischt.
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